Indikationen (Stand April 2025, überarbeitet durch Dr. Seitz gemäß S2k-Leitlinie "Lasertherapie der Haut" (AWMF-Registernr. 013-095)
1. Vermehrt melanozytenhaltige Hautveränderungen
Die Behandlung vermehrt melanozytenhaltiger Hautveränderungen mittels Laser muss mit besonderer Vorsicht erfolgen. Die Lasertherapie eines pigmentierten melanozytären Naevus (Leberfleck) wird nicht empfohlen. In begründeten Ausnahmefällen z.B. kosmetisch starker Beeinträchtigung kann die Laserbehandlung eines pigmentierten melanozytären Naevus (Leberfleck) erwogen werden und von in der Beurteilung und Laserbehandlung pigmentierter Hautveränderungen erfahrenen Fachärzten durchgeführt werden. Vor der Lasertherapie ist der Ausschluss von Malignität (Bösartigkeit) durch geeignete Verfahren durch einen Hautfacharzt erforderlich.
- Lentigines (Altersflecke)
- Café-au-Lait-Flecken
- Dermaler Naevus
- Becker-Naevus
- Naevus Ota / Naevus Hori / Naevus Ito
- Melasma
2. Nicht-vermehrt melanozytenhaltige Hautveränderungen
- Epheliden (Sommersprossen)
- Postinflammatorische Hyperpigmentierungen einschließlich Berloque-Dermatitis
- Medikamenteninduzierte Dyschromien (Hautverfärbungen)
- seborrohische Keratosen (Alterswarzen)
- Schmutztätowierungen (z.B. nach Unfällen oder Explosionstraumata)
- Schmucktätowierungen
- Metallablagerungen
3. Hypopigmentierungen
- Vitiligo
4. Benigne nicht pigmentierte Neoplasien
Die Beurteilung der Benignität sollte durch einen Facharzt für Dermatologie mit geeigneten Verfahren vor der Laserbehandlung sichergestellt werden:.
- Fibröse Nasenpapel
- Naevus sebaceus
- Epidermaler Naevus
- Neurofibrome
- Seboglanduläre Hyperplasie (erweiterte Talgdrüsen)
- Syringome (erweitere Schweißdrüsenausführungsgänge)
- Xanthelasma palpebrarum
5. Entzündliche Dermatosen
- Akne papulopustulosa / conglobata
- Akne inversa / Hidradenitits suppurativa
- Sinus pilonidalis
- Granuloma faciale
- Lichen sclerosus
- Lupus erythematodes
- Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte)
- Rosazea und Rhinophym (Kupferrose)
6. Falten / Dermatochalasis / Striae (Schwangerschaftsstreifen)
7. Hypertrichose / Haare
8. Narben
- atrophe (eingefallene) Narben
- Hypertrophe Narben
- Keloide (überschießende Narben)
- Verbrennungs- und Verbrühungsnarben
- Laser assisted skin healing (Laser unterstützte Wundheilung)
9. Onychomykose (Nagelpilz)
10. Präkanzerosen (Hautkrebsvorstufen) und maligne (bösartige) Tumore
- Aktinische Keratosen / Feldkanzerisierung / insitu-Plattenepithelkarzinome
- Cheilitis Actinica
- Basalzellkarzinome: Eine Lasertherapie ist gemäß der S2k-Leitlinie "Basalzellkarzinom der Haut" nur bei Niedrigrisiko-Basalzellkarzinomen indiziert, wenn Kontraindikationen gegen operative oder topische Vefahren bestehen.
11. Vaskuläre Hautveränderungen (Gefäßveränderungen)
- Angiokeratom
- Benigne vaskuläre Läsionen:
- Angiom
- Hämangiom (Blutschwämmchen)
- Vaskuläre Malformation
- Venous lake (Lippenrandhämangiom
- Besenreiser
- Granuloma teleangiektaticum / pyogenicum
- Rubeosis / Erythrosis interfollicularis colli / Ulerythema ophryogenes
- Naevus flammeus (Feuermal)
- Teleangiektasien (erweitere Gefäße)
- Morbus Osler
12. Virale Hautveränderungen
- Condylomata acuminata (Feigwarzen)
- Mollusca contagiosa (Dellwarzen)
- Verrucae planae juveniles (Flachwarzen)
- Verrucae vulgares, palmares et plantares (Warzen)
» Indikationen (Stand Februar 2006, überarbeitet durch Dr. Seeber)
» Hautveränderungen, die mit dem Laser behandelt werden können
Prinzipiell sollten alle behandelbaren Diagnosen durch einen Hautarzt gestellt werden. Die unterschiedlichen Diagnosen lassen sich teilweise über verschiedene Wege behandeln. Einen „Goldstandard“ für den Lasereinsatz gibt es nur in wenigen Fällen. Ein in der Lasertherapie erfahrener Arzt muss daher entscheiden, welcher Laser oder welche hochenergetische Blitzlampe am besten für den jeweils vorliegenden Fall geeignet ist.
Bei unklarer Diagnose ist eine Absicherung durch eine Probenentnahme und eine anschließende mikroskopische Untersuchung notwendig.
In einigen Fällen, insbesondere bei großflächigen Veränderungen, sind Probebehandlungen sinnvoll.
Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Doppelnennungen sind möglich.
Gefäßveränderungen: (Farbstoff-Laser, KTP-Laser, Argon-Laser, Neodym:YAG-Laser, hochenergetische Blitzlampen mit geeignetem Filter, C02-Laser)
Adenoma sebaceum (multiple Angiofibrome, Morbus Pringle)
Angiofibrome (Adenoma sebaceum)
Angiokeratome (Kombination Hämangiom und Hyperkeratose, Morbus Fabry)
Angioma serpiginosum
Blutschwämme (Hämangiome im Frühstadium/flachen Stadium)
Couperose (Wangenröte)
Rubeosis (Erythrosis interfollicularis colli, Ulerythema ophryogenes)
Feuermale (Naevus flammeus, häufig viele Behandlungen bis zur Entfernung)
Feuermale mit anderen Veränderungen (Phakomatosen= Sturge-Weber-, Klippel-Trénaunay-Weber-, Hippel-Lindau-Syndrom)
Gefäßmalformationen (je nach Lage und Gefäßanteilen sehr unterschiedliche Ergebnisse)
Granuloma pyogenicum
Lippenrandangiom
Morbus Osler (Teleangiectasia hereditaria haemorrhagica)
Narben (frische gefäßaktive Narben)
Rosacea (Kupferfinne, "Säufernase", Erwachsenenakne)
Rubinflecke (Altershämangiome, senile Angiome, eruptive Angiome)
Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris, Gefäßkomponente)
Spider-Naevus (Spinnen-Naevus, Naevus araneus)
Striae distensae (Hautdehnungsstreifen, Schwangerschaftsstreifen)
Teleangiektasien (erweiterte Äderchen)
Venenbehandlung (Varikosis; endoluminaler Neodym:YAG-Laser)
Bedingt behandelbar:
Angioblastom (zu tiefe Lage, häufig schlechte Resultate)
Besenreiser (Matting, retikuläre Varizen, hier liegen uneinheitliche Meinungen vor, häufig Resultat nicht befriedigend)
Blue-rubber-bleb-Syndrom
Glomustumor
Lupus erythematodes
Haarveränderungen/Photoepilation: (Alexandrit-Laser. Dioden-Laser, Rubin-Laser, Neodym:YAG-Laser, hochenergetische Blitzlampe mit geeignetem Filter)
In vielen Fällen lassen sich Haare deutlich in Anzahl, Farbe und Dicke reduzieren. Bislang gibt es keine befriedigende Methode zur Entfernung heller Haare. Je dunkler das Haar und je heller die Haut desto besser gelingt die Haarentfernung (Idealpatient = Schneewittchen). Von einer permanenten Haarentfernung sollte zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesprochen werden, weil die Erfahrungen mit dieser Methode bislang nur über einen Zeitraum von 10 Jahren reichen.
Einwachsende Haare (Pili incarnati, Pili curvati, Sino pilonidalis)
Hirsutismus (hormonbedingte Hypertrichosis)
Hypertrichosis (erblich bedingt, Medikamentennebenwirkung)
Pili incarnati
Pili recurvati
Sinus pilonidalis (recurvierendes Haar der Analfalte)
Transplantatbehaarung (z.B. Ohrmuschelplastik)
Transsexualität
Pigmentveränderungen: (vorwiegend gütegeschaltete Laser wie: Rubin-Laser, Neodym:YAG-Laser, Alexandrit-Laser, Dioden-Laser, hochenergetische Blitzlampen mit geeignetem Filter)
Altersflecken
Alterswarzen (seborrhoische Keratosen)
Café-au-lait-Flecken
Dermatitis papulosa nigra
Dyschromien:
Dyschromie durch Minocyclin, Amiodaron, Eisen, Amalgam
Schmucktätowierungen
Schmutztätowierungen
Permanent-Make-up
Hyperpigmentierungen (z.B. nach Verbrennung oder Entzündung, meist am effektivsten gütegeschalteter Rubinlaser)
Lentigo benigna (Lentigo simplex)
Mastozytose (Urticaria pigmentosa)
Naevus Ota/Naevus Ito (schwarzblaue Pigmentierung)
Naevus pilosus et pigmentosus
Naevus spilus (gesprenkelter superfizieller kongenitaler Naevus)
Permanent Make-up
Sommersprossen (Epheliden)
Schmutzeinsprengungen
Tätowierungen (s.o. unter Dyschromien)
Bedingt behandelbar
Becker-Naevus (Melanosis naeviformis)
Pigmentverschiebungen (Schwangerschaftsflecken, Chloasma, Melasma, es kommt häufig zu Rezidiven)
Angeborene Pigmentmale (angeborene große Muttermale, häufig müssen mehrere Lasersysteme zur Haarentfernung und Pigmententfernung eingesetzt werden)
Gutartige-/Kosmetische- Hautveränderungen: (vorwiegend Abtragungslaser wie Erbium:YAG-Laser, CO2-Laser, bei Virus-Erkrankungen/Narben siehe auch Gefäßlaser)
Adenoma sebaceum (multiple Angiofibrome, Morbus Pringle)
Aknenarben
Fibröse Nasenpapel
Epidermale Naevi (unterschiedliche Zusammensetzung der Zellanteile)
Epithelioma adenoides cysticum (Trichoepitheliome/Zylindrome)
Falten (hier sollte nach Lokalisation und Faltentiefe gewichtet werden. Nicht immer ist die Lasertherapie der effektivste und sicherste Weg)
Granuloma teleangiectaticum
Morbus Hailey-Hailey
Hypertrophe Narben (rote Narben, Narbenwucherungen)
Keloide
Naevus sebaceus
Neurofibrome (in Vielzahl Neurofibromatose/Morbus Recklinghausen)
Papillomatöse dermale Naevi (erhabene Muttermale, kritisch wenn Pigmentierung)
Schleimhautfibrome
Seborrhoische Keratosen (Alterswarzen)
Skinrejuvenation (Hautverjüngung)
Syringome (Hidradenom)
Talgdrüsenhyperplasien
Virus-Erkrankungen
Bowenoide Genitalpapulose (Übergang in M. Bowen und Spinaliom möglich, Kontrollen deswegen erforderlich)
Condylomata acuminata
Kaposi-Sarkom (Herpes simplex virus 8 bei AIDS)
Mollusca contagiosa
Verrucae planae juveniles
Verrucae vulgares/palmares/plantares
Xanthelasmen (Fettablagerungen der Haut/Lidregion)
Zylindrome
Zysten (Aufgrund der tiefen Lage meist besser operativ. Bei oberflächlichen Zysten z.B. den Hidrozystomen kann aber eine Lasertherapie überlegen sein)
Bedingt behandelbar:
kutane Amyloidose
Necrobiosis lipoidica
(Beginnend) bösartige Hautneubildungen: (Erbium:YAG- und CO2-Laser, Photodynamische Therapie ggf. mit Lasern)
Soweit möglich sollten operative Verfahren mit histologischer (mikroskopischer) Diagnosesicherung vorgezogen werden. Vor der Therapie mit Lasern oder PDT sollte in jedem Fall eine Biopsie (Probenentnahme) durchgeführt werden. Nach der Therapie empfehlen wir engmaschige Nachkontrollen.
Aktinische Keratosen (initiale Plattenepithelkarzinome)
Basaliome (flache und Rumpfhautbasaliome)
Cheilitis actinica (aktinische Keratose der Lippe)
Kaposi-Sarkome
Kraurosis vulvae
Leukoplakien
Morbus Bowen
Morbus Paget (intraepitheliales Adenokarzinom)
Neue Indikationen: (Excimer-Laser, hochenergetische UV-Blitzlampen)
Durch die Entwicklung von UV-Lasern und Blitzlampen können seit einigen Jahren auch entzündlich bedingte oder immunologisch bedingte Hauterkrankungen mit Lasern und Blitzlampen behandelt werden. Hier bleibt die weitere Entwicklung abzuwarten.
» Hautveränderungen, die nicht mit dem Laser behandelt werden können(Kontraindikation)
Bösartige oder bösartig wachsende Veränderungen der Haut sollten weiterhin grundsätzlich nicht mit dem Laser behandelt werden, da die histologische Kontrolle fehlt. Die Lasertherapie stellt bei diesen Indikationen niemals die Therapie der ersten Wahl dar. Nur in Ausnahmefällen (keine anderen Therapiemöglichkeiten, kontrollierte Studien) können diese Indikationen auch von erfahrenen Lasertherapeuten angegangen werden.
Basalzellkarzinom (invasiv/knotig; Basaliom)
Malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs)
Lentigo maligna
Naevuszellnaevi (Pigmentmale; Entartung zum Melanom ist möglich! Aufgrund der hohen Rezidivrate und der Möglichkeit der malignen Transformation sollte eine Behandlung nicht erfolgen)
Stachelzellkarzinom (invasiv/knotig; Spinaliom)
Andere potentiell bösartige Veränderungen